DR-Bahnhof "Alt Zarnerow"

in Normalspur 16,5 mm (H0)

Auf dieser Seite stelle ich das veräußerte Projekt "Alt Zarnerow" vor.  

 

Weiter unten entnehmen Sie bitte einige themenbezogene Informationen und Bilder zu dessen Entstehung.

 

Ich hoffe, das bietet eine Grundlage für Ihren Modellbau. Ich freue mich über Fragen und Anregungen über das Kontaktformular. Oder geben Sie mir Feedback in meinem Gästebuch.

frankenmodell.de

Nach meiner Rückkehr von Ontraxs 2014 war ich zunächst in Deutschland und nach Ankunft in Texas damit beschäftigt, das amerikanische Hafenmotiv zu planen und allerlei Rollmaterial zu beschaffen. 

Der kurze Besuch eines weiteren Modellbahnfreundes Anfang März 2014 ließ mir aber auch nicht ein deutsches Modellbahnthema in Normalspur H0 aus dem Kopf gehen, zumal mein jahrelanger beruflicher Mitstreiter, Freund und bekannter Modelleisenbahner-Autor mich durch seine Homepage, H0 Detailwerk, dazu immer weiter inspirierte. Das Studieren von gesammelten 012Express-Heften während des Rückfluges mit schönen deutschen Spur 0 und 1- Motiven tat sein übriges…

noch mit Code100

Um so mehr hatte ich mich über Thomas Rötzsch seinen Anruf Mitte April gefreut, in dem er mir mitteilt, an einem ostdeutschen H0-Projekt zu arbeiten. Dieses wurde von ihm spontan, dem bereits angefangenen Grubenbahn-Projekt vorangestellt, da ich das bereits dafür beschaffte Gn15-Rollmaterial zum Überarbeiten mitgenommen hatte. 

Thomas berichtete vom zweiteiligen Rohbau eines ostdeutschen, ländlichen Endbahnhof-Motives ohne Umrandung, indem er bereits ein Bahnsteiggleis, eine Ladegleis und ein Umfahrgleis mit Segmentweiche auf der linken Seite aufgebracht hatte. Er hatte Code100-Gleismaterial benutzt, wobei Roco-Schienen dominierten. Eine einfache Weiche, eine DKW und ein Lokschuppen sollten im rechten Teil mit Übergang zu einer kurzen Fahrstrecke für genügend digitalen Fahr- und Rangierbetrieb sorgen. Thomas schickte mir Bilder mit einem Bahnhofsgebäude-Bausatz "Goyatz" von Auhagen, um einen ersten Eindruck vom Layout zu bekommen. Als Rollmaterial hatte er bereits eine Roco V100 und zugehörige DR-Personenwagen zur Stellprobe und Bahnsteiglängenermittlung erworben.

MIBA Spezial 91 - Artikel

Die Aufteilung der Anlage und die Lage des Lokschuppens gefielen mir sehr gut und passten hervorragend zu einem schönen Anlagenbericht des MIBA Spezial 91 „Modellbahn-Kleinstanlagen“ vom Januar 2012, in dem ein ostdeutscher Endbahnhof "Nemerow Bad" in Epoche IV von Alexander Pesch auf Seite 46 vorgestellt wurde. Ich bemängelte das verwendete Schienenmaterial und übersendete Thomas Foto-Kopien des MIBA-Berichtes.

MIBA Spezial 94 - Gleisplan

Zusatz: Erst im Nachhinein bin ich auf einen weiteren themenverwandten Artikel im MIBA Spezial 94 "Voll im Plan" von Franz Rittig und Gerhard Peter gestoßen, der auf Seite 76 einen sehr ähnlichen Gleisplan für eine schöne Segmentanlage mit Drehwinkel beinhaltet. 

Brawa Köf in Schotterwerke

Zudem teilte ich ihm mit, dass ich während der Fertigstellung von „Schotterwerke“ in 2011 diverses hochwertiges Rollmaterial der DR in Epoche IIIb beschafft hatte. So wurden ein Bubikopf, eine ELNA (BR 91) und ein VT nebst Beiwagen (alles von Weinert), eine DR-Köf, die umgebaute V10B, die V15 und zwei V100 von Brawa sowie vier unterschiedliche V60 von Gützold/Piko erworben. Zudem hatte ich eine V36 von Roco und die kleinen Rangierloks von Brawa mit Grählert-Fahrwerken und z.T. Faulhaberantrieben umgebaut. Diverse schöne passende Personen- und Güterwagen von Brawa und Piko (alle mit RP25-Radsätzen) vervollständigen zu dem diese kleine DR-Sammlung.

mit Peco Code75-Material

Warum sollte sich Thomas unter diesen Voraussetzungen denn selber neues H0-Rollmaterial besorgen, wenn doch meine H0-Schätze keinen baldigen Auslauf bekämen? So verständigten wir uns darauf, dass ich für zukünftige Ausstellungen mein gesammeltes Rollmaterial im gealterten Zustand zur Verfügung stellen werde, aber Thomas nochmals in diesem Baustadium über das bereits verbaute Schienenmaterial nachdenken sollte.

Nach einer kurztägigen Überlegungsphase entschied sich Thomas meine feinen Radsätze dann doch über besseres und einheitlicheres Schienenmaterial laufen zu lassen. Er entfernte das gesamte Material vom Styrodur-Grund und beschaffte auf meine Empfehlung schönes Code75-Material von PECO, was mit Code83 auch später für die US-Motive verwendet werden soll.

eingeschottert ist!

Binnen kurzer Zeit war das neue Schienenmaterial geliefert, aufgebracht, justiert, befestigt und eingeschottert. Zudem musste Thomas noch Trennstücke zur Stromabschaltung einarbeiten, da ich das aufgeführte Rollmaterial nur mit meinen beiden analogen Heißwolf SFR 2000-Reglern im Netzwerkmodus und PC fahren möchte.

Ab Mai 2014 begann Thomas neben der Verdrahtung, des Anbringens der Weichenantriebe von Tortoise dann mit dem Bau der vorhandenen Gebäudebausätze. Auch die rückwärtige Begrünung nach Vorbild Cursdorf von Michael Kirsch wurde umgesetzt und eine Umrandung mit Lichtkasten (trotz trennbarer Module L und R) hinzugefügt.

rechte Seite mit Graben

Für die rechte Seite wurde entschieden eine Pflasterstraße mit beschranktem Bahnübergang einem Einfahrflügelsignal vorzuziehen. Außerdem wollten wir eine kurze Brücke über einem kleinen Wassergraben mit Anstau integrieren, dazu ein Kühlgebäude und das Trafohaus, wie in TGS I. Die Modulausfahrt zum Fiddleyard auf der rechten Seite sollte zudem durch einen kleinen Wall mit leichten Baum-und Strauchbewuchs kaschiert werden.

Thomas hat dann im Sommer 2014 allerlei feine Ausgestaltungsdetails von Weinert und Co. erworben, die ich im Herbst 2014 zusammensetzte. Die obligatorischen Salatschüsseln für die Bahnhofbeleuchtung und ein eigener Schrebergarten des Bahnhofsvorstehers dürfen auch nicht fehlen. Die weitere Ausgestaltung von „Alt Zarnerow“ (die letztendliche Namensgebung vom Erbauer basiert auf meinem früheren Wohnort in Mecklenburg und typischer, ostdeutscher Ortsbezeichnungen) ging dann trotz Rentnerdaseins sehr schleppend voran. Eine schwere Krankheit seiner Frau zwang Thomas mehrmals zum Pausieren der Basteltätigkeiten, die erst wieder durch ihre Initiative zur Ablenkung angeschoben wurden.

Müller´s Bruchbuden

So konnte der sonst sehr schnell fortschreitende Spitzenmodellbauer langsam den Bahnhofbereich mit Bahnsteig, das Umfahr- und Lagegleis und den Segmentweichen-Bereich ausgestalten. Müller´s Bruchbuden wurden im Halbrelief an der linken Stirnseite mit separat angesetzten Haus-/Straßenbereich aufgestellt und nicht, wie gewöhnlich, im Hintergrund des Layouts.